Bereits seit 1986 arbeitet die veramed-Klinik am Wendelstein nach einer ganzheitlich ausgerichteten Behandlungsphilosophie. Zur Unterstützung der gängigen schulmedizinischen Maßnahmen werden hier unterstützende Therapien durchgeführt, welche die Betroffenen physisch und psychisch stärken und die verlorene Lebensqualität reaktivieren sollen. Im Jubiläumsjahr hat man das Haus umfassend modernisiert, um den schwerkranken Menschen mehr Komfort zu bieten.
Auf dem ersten Blick wirkt das hotelähnliche Gebäude wie eine Privatklinik, aber der Eindruck täuscht. „Wir sind eine Klinik für alle.“ betont Verwaltungsleiterin Anita Bayersdorfer und verweist auf den bestehenden Versorgungsvertrag mit allen Krankenkassen. So müsse in der veramed-Klinik kein Patient etwas dazuzahlen, sämtliche Behandlungsformen sind mit dem Pflegesatz abgegolten, so Bayersdorfer. Die internistische Fachklinik für onkologische Akutbehandlung bietet 86 Betten und führt darüber hinaus ambulante und teilstationäre Behandlungen durch. Bestrahlungstherapien und bildgebende Diagnoseverfahren werden in Kooperation mit auswärtigen Gesundheitszentren, wie dem Rosenheimer Krankenhaus durchgeführt.
Der Schwerpunkt der Akutklinik liegt in der Verbindung von Schulmedizin und begleitenden Maßnahmen. Dabei schätzen insbesondere Patienten, die einen individuellen Weg gehen wollen, das umfassende Behandlungskonzept. Je nach Diagnose kombinieren Chefarzt Dr. med. Peter Holzhauer und sein Team konventionelle Verfahren wie Chemotherapie mit begleitenden Maßnahmen wie beispielsweise Hyperthermie. Dabei werden gebündelte Kurzwellen zur gezielten Gewebserwärmung eingesetzt, um die hitzempfindlichen Tumorzellen zu zerstören. Zudem konzentriert man sich darauf, die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu beherrschen oder gar zu vermeiden.
„Durch den medizinischen Vorschritt ist Krebs in vielen Fällen zu einer chronischen Erkrankung geworden“ so Chefarzt Dr. med. Peter Holzhauer. Die meisten Patienten kommen nach mehreren Behandlungszyklen nach Brannenburg, sind entsprechend geschwächt und haben Angst vor weiteren Therapieversuchen. Um den Überlebensmut dieser Menschen zu stärken, bietet die veramed-Klink unterstützende Maßnahmen. Dabei hat man besonders gute Erfahrung mit Naturheilkunde und Erfahrungsmedizin machen können. Im kombinierten Verfahren wie Ernährungsmedizin und Bewegungstherapie behandelt man Mangelerscheinungen, die mit der Krebserkrankung und deren Behandlung einhergehen. So arbeitet man aktuell im Rahmen einer universitäreren Studie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald an der wissenschaftlichen Anerkennung der Aminosäure L-Carnitin als unterstützende und nebenwirkungsfreie Substanz für Krebspatienten. Gemäß wissenschaftlicher Studien hätten 80 Prozent der Tumorpatienten einen deutlichen Mangel an L-Carnitin. Auch das Fatique-Syndrom (Müdigkeits-Syndrom) ließe sich durch L-Carnitin erfolgreich beheben, so Holzhauer. Zudem könne man mit einem moderaten Aufbautraining, beispielsweise Nordic Walking, die Widerstandkraft der Patienten deutlich steigern.
Darüber hinaus begegnet man dem großen Informations- und Hilfsbedürfnis der Schwerkranken durch psychosoziale Therapieverfahren. Für auswärtige Patienten, die sich angesichts einer akuten Krebserkrankung eine zweite Meinung einholen möchten, bietet der Chefarzt zudem eine privatärztliche Sprechstunde an.