Wohntrends 2011 – Neues von der imm cologne

Natürliche Materialien, komfortable Funktionalität und ein gehobener Qualitätsstandard, der einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen voraussetzt, bilden die Eckpfeiler des Megatrends „Homing“. Häusliche Gemütlichkeit setzt seit Jahren den wohnlichen Gegenpol zum hektischen Alltag jenseits der eigenen vier Wände. Dabei wird die Einrichtung verstärkt zum Ausdruck der eigenen Individualität.

Alles ist möglich: Ein kreativer Stilmix vereint Bewährtes mit Neuem. Besonders eindrücklich war dies im Januar auf der imm cologne 2011, der internationalen Möbelmesse in Köln, zu sehen. Welche Materialien, Farben und Formen in diesem Jahr besonders gefragt sind, erfahren Sie wie gewohnt im Navigator. Zunächst möchten wir Ihnen die vier einflussreichsten Wohntrends, die eine kompetente Jury festgelegt hat, näher vorstellen.

„Emotional Austerity“

Dieser Wohntrend, der übersetzt „emotionale Sparsamkeit“ heißt, spielt auf eine emotional ansprechende Schlichtheit an. Im Gegensatz zum Glamour-Chic des vergangenen Jahres dominieren hier natürliche Materialien wie Leder, Filz, Hölzer und Pflanzenfasern. Diese werden auf eine überraschende Weise mit technisch funktionalen Geweben und Materialien kombiniert.

Klassische Formen mit einer klar definierten Linienführung werden gezielt mit Hightech-Funktionen ausgestattet: Beispielsweise erinnern runde und rechteckige Beistelltische mit filigranen Tischbeinen an die 1970er Jahre. Dank integrierter LED-Leuchten sind diese Kreationen allerdings im 21. Jahrhundert angekommen und bieten eine komfortable Lichtquelle. Die spielerische Mischung mit neuen Technologien führt zu ungewohnten Re-Arrangements. Das Unverfälschte wird dabei zum Ideal erhoben, filigrane Strukturen verhelfen den Möbeln zu einer ansprechenden Leichtigkeit.

Ein erdiges Olivgrün dominiert die Farbwelt dieses Trends, harmonisch ergänzt von einem saftigen Grün, einem ins Weiß changierenden Blassgrün sowie einem matten Türkis. Schmeichelnde Pudertöne von Rosé über Gelb bis Braun, milchiges Aqua und ein rauchiges Bleu runden die elegante Farbpalette ab.

„Surprising Empathy“

Möbel mit neu ausgerichteter Funktionalität, gefertigt aus innovativen Materialien und Formen prägen diesen futuristischen Einrichtungstrend. Was massiv ausschaut, entpuppt sich als leicht. Was filigran wirkt, überrascht durch seine Stabilität. Es gibt viel zu entdecken, in dieser neuen Möbelwelt: Kantige Konturen stehen im Kontrast zu geflochtenen Strukturen, schwere Werkstoffe werden mit fließend anmutenden Materialien kombiniert.

Vorherrschend ist ein kaltes Grau, ergänzt von einem Aschegrau und einem kontrastreichen Schwarz. Partiell akzentuiert wird diese homogene Farbwelt von einem frischen Zitrusgelb, einem leuchtenden Mandarinenorange sowie Taupe (einem warmen Grau).

„Re-Balancing“

Das Erzielen eines inneren Gleichgewichts und die Gestaltung der Wohnung als Rückzugsort sind die Grundwerte, an welchen sich dieser Wohntrend ausrichtet. Komfortable Polstermöbel und elastische Naturmaterialien wie Kork und Schaffelle laden zum Wohnfühlen ein. Kuscheliges Mohair und wärmendes Pferdehaar werten die gestrickten, gewobenen, vereinzelt auch handgesponnenen Wohntextilien auf.

Rhabarberrot besticht als charakteristische Farbnuance, die harmonisch mit einem Crèmeweiß und einem warmen Maisgelb kombiniert wird. Kontrastreich wird das Farbspektrum von einem senfkornfarbenen Hellbraun und einem Terrakotta-Braunton ergänzt.

„Transforming Perspectives“

Revolutionär wartet dieser Wohntrend mit experimentellen Werkstoffen auf. Als kreative Reaktion auf eine krisenerschütterte Zeit wird vieles hinterfragt und auf den Kopf gestellt. Ungewöhnliche Werkstoffkombinationen sowie wandelbare Oberflächen lassen die Formgebung in den Hintergrund treten. Aufblasbare Sitzmöbel steigern die Mobilität, effektvoll gestaltete Tischoberflächen überraschen mit einer netz- oder kettenartigen Struktur. Derart wandelbare Oberflächen werden durch innovative Materialien ermöglicht: Geschäumte Metalle, Mineralverbundstoffe sowie Glas- und Metallgewebe werden mit harten und weichen Kunststoffen kombiniert.

Farblich dominiert ein dunkles Pflaumenblau, ergänzt von einem etwas künstlich wirkenden Lavendelton sowie einem ins Violett changierenden Taubengrau. Ein glänzendes Caramel setzt zudem einen eleganten Kontrapunkt.

Interieur-Neuheiten 2011

Die Grenzen zwischen den Wohnbereichen fallen zusehends. Der Bruch mit gängigen Konventionen ermöglicht neue Freiräume, die den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Die Bereiche Küche-Esszimmer-Wohnraum bilden seit Jahren schon eine großzügige Einheit und nun nähern sich auch Bad und Schlafzimmer einander an. Es entstehen private Spa-Oasen für höchste Ansprüche. Freistehende oder in Podeste eingelassene Badewannen schaffen eine angenehme Atmosphäre, die durch natürliche Materialien wie Holz und Naturstein betont wird.

Während der Essbereich durch immer komfortablere Sitzmöbel zum gastlichen Verweilen einlädt, entwickelt sich das Wohnzimmer zur eigentlichen Privatsphäre. Repräsentative Sofalandschaften weichen kleineren Couchmöbeln, die auch noch Platz für einen modernen Massagesessel lassen. Kamine und dekorative Feuerstellen sind Ausdruck eines wachsenden Bedürfnisses nach häuslicher Geborgenheit.

Als echte Alternative zu weißen Kastenmöbeln liegt 2011 dunkles Holz in Verbindung mit Glas und Edelstahl im Trend. Modulare Wohnwände mit raumsparenden Sideboards, Highboards und Lowboards umrahmen auch weiterhin das heimische Flachbildschirm-Kino. Neu ist hingegen der Mut zur farblichen Akzentuierung mit LEDs – dezent versteckt ermöglichen sie eine reizvolle indirekte Beleuchtung.

Die elegante Schlichtheit hochwertiger Designmöbel steht im Kontrast zur opulenten Verspieltheit im Segment der Wohntextilien. Romantische „Oma-Look-Bezugstoffe“ verführen mit Blümchenmustern und Bordüren, die detailgetreu nach liebevoller Handarbeit aussehen.

Dekorative Tapeten mit üppiger Ornamentik schaffen darüber hinaus einen reizvollen Rahmen für aktuelles Raumdesign. Als interessante Interior-Neuheit überraschen zudem Tapeten, deren Muster sich im Bodenbelag fortsetzen.

Faszinierende Küchenwelten

Erstmals fand in diesem Jahr parallel zur imm cologne die internationale Küchenmesse LivingKitchen statt. Auf 40.000 Quadratmetern wurde die Küche als Lebensraum inszeniert – als gemütliche Wohnzone, in der man gerne einen geselligen Abend verbringt.

Auch im Küchenbereich zeichnen sich klare Trends ab: Materialkombinationen aus Holz, Stahl, Stein, Kunststoff und Glas schaffen eine gestalterische Vielfalt, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Insbesondere Glas spielt als Möbelfront oder Rückwand eine zentrale Rolle.

Offene Regale ermöglichen den direkten Zugriff auf übersichtlich geordnete Kochutensilien. Die Korpusse der Küchenmöbel bestechen durch ihre klare Linienführung, kein Griff stört das harmonische Bild: Großformatige Küchenschubladen öffnen sich bereits auf Fingertipp. Innovative Arbeitsflächenbeschichtungen wie acrylgebundene Mineralwerkstoffe überzeugen zudem durch ihre langjährige Strapazierfähigkeit.

Energiesparsame Produkte setzen sich vor allem im Segment der Elektrogeräte durch. LED-Zierleuchten an Herden und Spülmaschinen sind als neuer Bestandteil einer energiesparsamen Lichttechnik im Kommen.

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